treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ER IST DA: DER TREIBHAUS-KONZERT-PASS # HERBST 23 - gilt bis 31.12. & kost 44€30

Den Treibhaus-Konzert-Pass gibts ab sofort - das Konzert-Visum für fast alle Konzerte im Herbst '23 - kostet 44€30 - wie vor 20 Jahren • online hier oder im Treibhaus gegen Bares an der Bar - bis er ist wieder gar.

SHALOSH: BROKEN BALANCE // PIANO - TRiO / ISRAEL

Shaloshs Erfolgsgeschichte geht weiter. „Broken Balance soll neu und frisch sein. Wir wollten die Extreme mehr ausreizen, wollten mehr links und rechts schauen und dramatischer sein. Man wird neue Facetten finden“, sind sich die Mitglieder des israelischen Trios einig. Im vergangenen Jahr wurden von der Kritik Namen wie e.s.t., GoGo Penguin und The Bad Plus in Stellung gebracht, als es um ihre ACT-Debüt-CD „Onwards and Upwards“ ging. „Schwerelos swingende Grooves bis zum treibenden Techno-Beat“ wurden gehört und auch „an deutscher Klassik geschultes“ Schwelgen. Und Optimismus, weil „das Allermenschlichste nun einmal die Hoffnung ist“. Um die auszudrücken, springt Shalosh aus den Schubladen. Gute Musik ist nötig, und die machen Pianist Gadi Stern, Kontrabassist David Michaeli und Schlagzeuger Matan Assayag. In Hunderten von Konzerten rund um den Globus haben sie ihr breit gefächertes Publikum davon überzeugt vom Rockfestival bis in den intimen Jazzclub.

„Das Leben verläuft nicht linear und unsere Welt hält immer neue Überraschungen bereit. Gegebenes verändert sich, Bekanntes wird modernisiert. Nichts bleibt, wie es ist. Dabei im Gleichgewicht zu bleiben, das Leben auszutarieren, auf persönlicher gesellschaftlicher und auch politischer Ebene, das ist die große Herausforderung unseres Daseins.“ Diese Haltung versuchen Shalosh auch in ihrer Musik auszudrücken. Umso mehr auf „Broken Balance“. Shalosh mischen Stile und Genres munter durcheinander. Sie spielen mit Kontrasten und musikalischen Aggregatzuständen. Durchschlagskraft und Fragilität sind dabei sich zwei ergänzende Pole. Gerade etabliertes nimmt plötzlich eine andere Wendung. „Wir sind immer Shalosh. Es gibt unsere Einheit, die mal nach Swing, dann wieder nach Death Metal klingen kann.“ Beliebig ist diese Musik deswegen noch lange nicht, im Gegenteil. Shalosh ist wie ein gemeinsam atmender Organismus. Sie sind viel mehr als nur ein weiteres Klaviertrio.

Shalosh erzählen Geschichten, denn sie haben was zu sagen. Sie wollen anregen, hinweisen und brauchen dafür keine Worte. „Die Songs sollen hängenbleiben. Es klingt bekannt, obwohl es neu ist“, beschreibt das Matan Assayag. „Emotion ist wichtiger als Intellekt“, fügt David Michaeli hinzu. Und Gadi Stern verweist auf die Spielhaltung der Band: „Wir möchten uns in der Musik verlieren, dann setzt die Magie ein. Du darfst nicht mehr nachdenken, wenn der Flow ganz natürlich geworden ist. Wir öffnen uns, und dann kann jeder etwas tun, das die anderen sofort antizipieren.“

Aus diesem engen Miteinander resultiert Shaloshs kompakter Gruppensound, der markant und wiedererkennbar ist. Er klingt gleichzeitig nach Zukunft und nach Tradition. Dichte Klangereignisse rollen ab, elastisch und stabil. Sie sind strapazierfähig und doch erstaunlich filigran. Innerhalb der nächsten Jazzgeneration sind Shalosh ein markantes Beispiel für einen neuen Zugriff. „Manchmal sagen die Leute, das sei kein Jazz. Wir nehmen das als Kompliment.“

X