treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

FREi:TAG iM TREiBHAUS: MATTHiAS STROLZ & KURT RAZELLI: BACK TO EARTH • PReMIeRe

• wer auf Nummer sicher gehen will, kauft sich TICKETS und erspart sich Stress & ist auf alle Fälle im Konzert.
• wer Abenteuer sucht kommt erst am Abend: EINTRITT IST FREI:WILLIG - Du zahlst was Dir die Künstler wert sind

Matthias Strolz und Kurt Razelli sind "Back to Earth". Das Album mit genau diesem Titel veröffentlichen sie am 06. Oktober 2023, fünf Jahre nach Vorstellung ihres ersten Albums, "Lost in Space". Es kündigt sich als "ein Stück galaktische Ko-Kreation" an.
Strolz und Razelli freuen sich darauf, ihre engagierte Tour als wilden und sanften Höhepunkt aus elektronischer Musik, tiefen Texten und fesselnder Performance im November zu starten. Die Tour beginnt in Innsbruck, no na - und  führt weiter nach Dornbirn, Graz, Hof bei Salzburg und Wien.



Die Künstler: "Nach fünf Jahren im Weltraum sind wir zurück auf unserem kostbaren Planeten und treffen auf einen Ort in großem Aufruhr. Gräueltaten, Zerfall, Depression." Das ungewöhnliche Duo beschließt, sich auf diese Welt einzulassen und ihre kosmischen Erfahrungen und universellen Einsichten zu teilen. Strolz fasst seine Schilderung des irdischen Status quo und der conditio humana in epische Worte: Er beschreibt das "Schmutzige, Hässliche, Wahnsinnige" und fordert Heilung, "tief und weitreichend", ja sogar das Universum umfassend, weil "das menschliche Leben ein Komma ist, kein Punkt. Da drüben geht’s weiter."Wir Menschen sind "Kinder der Sterne, ewige Seelen, die einen sterblichen Avatar tragen, schöner Staub in mystischen Winden, zeitliches Geheimnis, körperliche Schwerkraft".
Razelli, der Künstler, der mit einer Arnold-Schwarzenegger-Maske auftritt, liefert mit seinem Electronica-Genie ab, von Cyber-Punk bis zu elektronischen Balladen. Seine Klangfiguren dringen direkt in Körper, Geist und Herz ein. (Matthias: "Wir haben uns recht gut kennengelernt. Und natürlich kenne ich sein echtes Gesicht. Allerdings ist mir bis heute sein richtiger Name ein Rätsel. So ist für mich der Künstler Kurt Razelli volle und erstaunliche Realität.")

„Ich muss siegen“: So klingt der neue Song von Ex-Politiker Strolz (PROFIL)

Diese Therapiesitzung beginnt mit einer Triggerwarnung. Auf der Couch: Schauspieler Philipp Hochmair (zuletzt zu sehen in der Krimireihe „Blind ermittelt“) als hochdekorierter Militär, immer wieder ruft er dramatisch „Ich muss siegen!“. Er fanatisiert sich in einer Krieg- und Männererzählung, während ihm Matthias Strolz als Therapeut eher phlegmatisch zuhört um dann schließlich, nachdem Hochmair in seiner Fantasie von seinen Generälen ermordet wurde, nur eine geköpfte Katze anstatt einer Diagnose in sein Notizbuch zu zeichnen.
Man wird hier, ob man will oder nicht, an die Fotos und kurzen Videoaufnahmen erinnert, die der Kreml seit Kriegsbeginn in der Ukraine vom russischen Machthaber Wladimir Putin veröffentlicht; ein Mann, der sich in seiner eigenen Welt verloren hat und immer mehr die Kontrolle über das (Kriegs-)Geschehen und seine Untertanen verliert und das mantraartige „Ich muss siegen“ zur Lebenslüge wird. 

Soweit die visuelle Begleitung zum neuesten Lied des ehemaligen Neos-Klubobmanns und heutigen Unternehmers, Buchautors („Gespräche mit einem Baum“) und Life Coaches Strolz. Der 49-Jährige hatte sich bereits zu Silvester mit einem Video aus dem indischen Goa gemeldet und sein Musikprojekt angekündigt; Herbst-Tournee und „kreativer Ausbruch“ inklusive. Der Ex-Politiker damals: „We’re gonna have a universal message there.“

Und wie hört sich diese universal message nun an? Strolz spricht in seinem üblichen, fast Poetry-Slam-artigen Rap-Duktus zu einem Sound, der Anleihen bei der Berliner Rockband Rammstein sucht. Und das funktioniert gar nicht so schlecht, martialischer Ohrwurm inklusive. 

An Strolz Seite ist auch bei dieser Produktion der Satire-Musiker Kurt Razelli, der auf YouTube damit bekannt wurde, Reden von Politiker:innen zu Songs zu verarbeiten. Die häufig sehr blumigen Reden des Ex-Neos-Chefs eigneten sich dafür fast zu gut, und auch Strolz schien angetan von seinen Rede-Remixen. Immerhin hat das Duo schon im Jahr 2018 mit „Lost in Space“ ein gemeinsames Album veröffentlicht. Der Titel war freilich wieder geborgt aus einer Strolz-Rede im Nationalrat, in der Strolz anlässlich eines Besuchs des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon der Menschheit (die er als „Insekten“ beschreibt) attestierte, „lost in time“ und „lost in space“ zu sein. 

Auf dem neuen Album „Back to Earth“, das Strolz und und Razelli Anfang September veröffentlichen wollen, geht es aber um eine „Eskalation der Liebe“, wie die beiden im Pressetext zur ersten Single schreiben: „Es sind musikalische Vitamin-Shots in verrückten Zeiten.“ Also alles sehr bodenständig. 

ViCE: "Matthias Strolz' neues Trance-Video ist so peinlich, dass es wieder gut ist"

Matthias Strolz is back! Zwei Monate nach seinem freiwilligen Rückzug aus der österreichischen Politik, hat sich der ehemalige Neos-Chefzurückgemeldet. Nicht mit einer polternden Rede im Parlament, sondern am Dancefloor. Mit einem Album, das er zusammen mit Mash-Up-Künstler Kurt Razelli veröffentlicht hat. Moment, was? Ja, ein ganzes Album mit richtigen Songs – von und mit Matthias Strolz.

Wer jetzt an Heinz-Christian Strache und seine ins Mikrofon gehusteten "Battleraps" denkt, hat keine Ahnung, welch ungeahnte Hüttengaudi-Fähigkeiten im selbsternannten "Duracell-Hasen der Politik" stecken. Matthias Strolz ist eine mit Skiwasser geölte Hit-Maschine – seine Parlamentsreden hat Kurt Razelli, der durch seine Mash-Up-Videos von Politikerreden bekannt wurde, schon zu dem ein oder anderen YouTube-Juwel veredelt, als Strolz noch aktiv Politik machte. Der Strolz-Song "Das ist nicht OK" zählt dort bis heute mit 130.000 Klicks zu seinen erfolgreichsten.
Jetzt gibt es mehr als nur Soundschnipsel. Egal ob auf der Oppositionsbank, unter Kastanienbäumen im Klostertal oder schuhplattelnd in der Dorfdisco, Strolz’ neu eingespielte Songs sind wie eine Rakete, die dich mit Überschallgeschwindigkeit auf den Trash-Planeten schießt.
Full frontal in die Gehörgänge rein, einmal durchspülen und mit einem lauten Knall wieder raus, hoffentlich.

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