die attraktivste & groovigste müllhalde der schweiz
Weil ihr Instrumentarium sich aus Bauschutt, Alteisen, verbeulten Verkehrsschildern, Bratpfannen, Benzinfässern und sonstigem Unrat zusammen setzt, werden sie als "attraktivste Müllhalde der Schweiz" gefeiert. Wer jetzt an 'Stomp' denkt, liegt gar nicht so falsch. Auch wenn Bubble Beatz musikalisch und performancetechnisch auf einer komplett anderen Baustelle unterwegs sind, dürfen Parallelen zur Erfolgsshow des Regisseur-Duos Luke Cresswell und Steve McNicholas getrost gezogen werden. Immerhin sind sich Fachpublikum und Fans einig, dass hier in derselben Liga gespielt wird.
Den Mittelpunkt ihrer Sound-Groove-Artistik-Fitness-Performance bildet die "Trashmaschine". An ihr rackern sich die Akteure in Blaumännern und Bauhelmen ab. "Hier wird gearbeitet" lautet das schweißtreibende Motto. Sie dreschen auf Autobleche ein, verwandeln Müllfässer in Percussion-Kleinode, kraxeln und klettern zwischen ihren unkonventionellen Klangerzeugern hin und her. Ein Augen- und Ohrenschmaus, der den Erfolg ihrer Live-Auftritte garantiert.
Ihre Grooves zwischen House, Industrial, 2 Step, Drum'n'Bass, Big Beat, Latin und Funk vermengen die Fässer-Fetischisten Christian Gschwend und Kay Rauber mit soliden Bass-Lines und experimentellen Klängen des dritten Mannes Marcel Gschwend (Keyboard, Bass). Alle drei sind in der Ostschweizer Homegrown-Szene durch verschiedenste Projekte bereits bestens bekannt, bevor sie 1999 das Projekt Bubble Beatz ins Leben rufen. Das eigenwillige Bandkonzept und die ungewöhnliche Show bringen sie bereits zwei Jahre später auf die Bühne des St. Galler Open Airs, auf dem sich sonst nur die ganz Großen tummeln dürfen. Auch das Schweizer Fernsehen und Arte werden auf das Trio aufmerksam und zeichnen in Basel und Berlin ihre energiegeladenen Shows auf. Obwohl ihre Stärke deutlich in der Live-Performance liegt, feiern Bubble Beatz ihre CD-Release-Party im Herbst 2003.
Kurze Zeit nach ihrem erfolgreichen Debüt gedeiht die Idee, die unkonventionellen Klänge ihrer Trashmaschine anderen Musikern zur Verfügung zu stellen. Schnell finden sich interessierte Remixer für dieses Vorhaben. 15 Musiker, DJs und Produzenten aus vier Ländern veredeln die Originale und fügen den energiegeladenen Songs einige ideenreiche Aspekte hinzu. Im Herbst 2004 erscheint mit "Transformed And Mutated" das Ergebnis. Die Reworker-Liste, sortiert nach dem Bekanntheitsgrad, wird angeführt von Jan-Heie Erchinger (Keyboarder bei Jazzkantine) und Achim Lindermeir (Remixe für A-ha, H-Blockx).
Die 1999 gegründete Trashpercussion-Formation Bubble Beatz ist trotz Blue Man Group-Hype und Neuauflage der Einstürzenden Neubauten immer noch eine absolute Ausnahmeerscheinung im LiveBereich. Denn für die drei St. Galler ist die Beschäftigung mit Schrott und selbstgebauten Instrumenten nicht nur Show-Element oder Avantgarde-Spielerei, sondern sie setzen auch das darin enthaltene musikalische Potential konsequent um. Im Zentrum der Bubble Beatz-Show steht ein mit Fässern, Pfannen, Eimern und alten Autoteilen behängtes Gerüst – die Trashmachine – auf dem die beiden Ausnahme-Drummer Christian Gschwend und Kay Rauber Sounds und Grooves produzieren, wie man sie sonst nur aus dem Sampler kennt. Auf der Bühne vollführen sie dabei einen beeindruckenden Spagat zwischen musikalischem Live-Act, Performance und Artistik. Dass diese Art des Musizierens den beiden sowohl technisch als auch körperlich alles abverlangt ist nicht zu verbergen und findet seinen Ausdruck insbesondere in ihren durchtrainierten Körpern. Für die anstehende Tour im Zusammenhang mit der aktuellen CD-Veröffentlichung wurde die Rolle des dritten Mannes - Marcel Gschwend a.k.a. bit-tuner (local_form rec.) - deutlich aufgewertet. Während er bisher eher eine begleitende Funktion hatte, sind die neuen tracks eine echte Verschmelzung der Trash-Grooves der beiden Musik-Athleten Kay Rauber und Christian Gschwend mit bit-tuners elektronischen Sound-Welten. Entstanden ist eine Performance, in der elektronische Stile wie Tech-House, 2step oder Drum&Bass auf eine einzigartige Weise live gespielt werden und eine Power und Lebendigkeit entwickeln, wie man es selten erlebt. In der ziemlich einzigartigen Mischung aus tanzbaren elektronischen Stilen, optischem Spektakel und spiel-technischer Brillanz dürfte auch das Geheimnis des bisherigen Erfolgs des Trios liegen. In Zeiten, in denen der Ausdruck „Live-Act“ oft nur sehr bedingt wirklich ein „live“-Erlebnis bedeutet, scheinen Handwerker wieder besonders gefragt zu sein; noch dazu wenn sie mit einer solchen Menge an Energie und Kreativität daher kommen, wie Bubble Beatz.