treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ROBERTO FONSECA (KUBA) SPIELT FÜR SIEGER & VERLIERER AM SONNTAG IM TREIBHAUS

Am kommenden Sonntag findet im Treibhaus die wundersamste Wahlparty ever statt: Sieger & Verlierer der Bürgermeister-Stichwahl feiern im Treibhaus gemeinsam - den neuen politischen Frühling. Und nachdem Georg Willi auf einen eigenen Raum verzichtet ist nun doch Platz für das eigentlich geplante Konzert: Roberto Fonseca, Star aus Havanna, der mit dem Steinway tanzt, bezaubert mit seinen kubanischen Rhythmen, heilt alle Wunden des vergangenen Wahlkampfer und befeuert die neue Zeit in Innsbruck. Lasset uns singen, tanzen und springen.

:FERN:WEH ::: EMEL MATHLOUTHI & DIE HYMNE DER JASMIN-REVOLUTION // TUNESIEN

Die tunesische Sängerin/Songwriterin Emel Mathlouthi ist im autokratischen, korrupten Tunesien aufgewachsen. Aufgrund ihres Engagements für die tunesische Revolution (2010/2011) und ihrer Texte gegen die Ungerechtigkeiten ihres Landes wurde sie zu einer prominenten musikalischen Stimme des Arabischen Frühlings und als „die Stimme der Jasmin-Revolution“ bezeichnet.
Emel Mathlouthi  steht in direkter Linie zu den großen Diven des Maghreb, trägt aber auch das Erbe der Protestsänger der 60er-Jahre in sich. Ihre Einflüsse reichen von Dylan bis hin zu Cheikh Imam, und Elemente aus Rock und Elektro unterstreichen die Direktheit ihrer Protestsongs. 
Als eine Galionsfigur des „Arabischen Frühlings“ zeigt sie beeindruckende Bühnenpräsenz und ihre Stimme klingt nach Revolution und Freiheit. Ihr Lied „Kelmti Hourra“ („Mein Wort ist frei“) wurde zur zarten Hymne der tunesischen Yasmin-Revolution. Es ist „eine Hommage an diejenigen, die ihr Leben gelassen haben, damit wir in Tunesien frei leben können“, sagt sie.

Das nationale Dialogquartett in Tunesien erhielt 2015 Jahr den Friedensnobelpreis. Der Preis werde für die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in dem nordafrikanischen Land im Zuge des Arabischen Frühlings und der tunesischen Jasmin-Revolution 2011 vergeben, wie die Vorsitzende des Nobelkomitees, Kaci Kullmann Five sagte. Das Quartett habe einen alternativen friedlichen politischen Prozess angestoßen, als das Land am Rand einer Bürgerkrieges stand. 
Nicht zuletzt wegen ihres politischen Engagements wurde Emel Mathlouthi  2015 zur Nobel-Preis-Verleihung als musikalischer Gast nach Norwegen eingeladen. Ihre Popularität in Tunesien blieb nicht ohne offizielles Echo. Das Radio und Fernsehen durften ihre Songs nicht mehr spielen, als Konsequenz wanderte Emel Mathlouthi nach Frankreich aus. Heute lebt sie hauptsächlich in Paris oder New York und singt immer noch -  ihre Wahrheit.

Emel Mathlouthi umrahmte die Preisverleihung in Oslo - mehr als eindrucksvoll - auch mit  „Kelmti Hourra“ - ihrer Jasmin-Hymne: hier zum nacherleben ::::

Das neue Album „Ensen“ – mit der Unterstützung des Labels Partisan realisiert – ist ein gewaltiger musikalischer Sprung nach vorne und weist über das Genre der „World Music“ weit hinaus. Auf „Ensen“ findet sich Electronica, Tunesische folk music, Trip-Hop und Arabische Elemente und es scheint ganz so, als habe Emel Mathlouthi die klangliche Entsprechung für ihre kompromisslosen Botschaften gefunden. So wie Emel sich von diversen Fesseln löste – von den politischen Beschränkungen ihrer tunesischen Heimat, von den klassischen Produktionsbedingungen der Musikindustrie – so hat sie sich von gängigen musikalischen Formeln bereits mit ihrem zweiten Album befreit. Also politische Künstlerin setzt sie bei „Ensen“ den Akzent auf den Feminismus. Emelbeschreibt ihre Erfahrung: „Jeder nimmt automatisch an, dass hinter einer weiblichen Künstlerin ein Mann die Strippen zieht – sei es bei den Aufnahmen, sei es bei der künstlerischen Gestaltung. Ich musste unglaubliche Macho-Attitüden überwinden um dieses Album zu realisieren. Daher hoffe ich sehr, dass das Publikum mit „Ensen“ daran erinnert wird, dass Frauen täglich schöpferisch tätig sind. Es ist aber auch Ausdruck der Tatsache, dass es Kraft kostet dies durchzuziehen!“.

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