treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

OPEN AIR KINO ::: DIE MIGRANTINNEN

DIE MIGRANTIGEN
R: Arman T. Riahi 
Marko und Benny, zwei Wiener mit sogenanntem „Migrations­hinter­grund”, sind vollständig integriert. So sehr, dass sie kaum noch als fremd wahrgenommen werden – wären da nicht Bennys schwarze Haare. Als die beiden aufgrund ihres Aussehens am Rudolfsgrund, einem ethnisch durchmischten Vorstadtviertel, von einer ambitionierten TV-Regisseurin, die nach Protagonisten für ihre TV-Dokuserie sucht, angesprochen werden, geben sie sich als kleinkriminelle und abgebrühte Migranten aus. (nach: www.max-ophuels-preis.de)
Arman T. Riahi: „Es gibt viele gut Integrierte, viele Nuancen von Mi­gra­tionshintergrund. In den Medien sind Ausländer immer Opfer oder Täter, immer schwarz-weiß. (…) Das erleben wir als Wiener mit Mi­grationshintergrund ständig. Wir sind in Österreich daheim, trotzdem sagen die Leute: ‚Spiel doch den Jugo, mach ein bissl Dialekt.’ Uns muss immer noch etwas Ausländisches anhaften, damit man uns als Integrationserfolg sieht. Es geht darum: Wir müssen uns verstellen, so tun, als ob wir etwas anderes wären und dann schauen wir, was passiert. (…) Entweder du bist zu wenig oder du bist zu viel. Das war dieser doppelte Boden, den wir im Film drin haben wollten. In der Filmszene fehlen diese Stoffe halt, diese Figuren. Es gibt bei uns nie einen ‚Tatort’-Kommissar mit Migrationshintergrund. Wenn Migran­ten gebraucht werden, spielen sie meist Kriminelle. (…) DIE MIGRAN­TIGEN ist natürlich auch ein Statement. Es geht mir um die meiner Meinung nach in Österreich total unterschätzte zweite Gene­ration, deren Talente manchmal brachliegen. Wo sind die Drehbücher mit Rollen für Menschen mit Migrationshintergrund, die eine gesellschaftlich relevante, vorbildliche oder auch ambivalente Figur verkörpern und mit dem Opfer-Täter-Modell brechen?” 
(aus Interviews: www.volksblatt.at; www.austrianfilms.com)
„In DIE MIGRANTIGEN spielt Regisseur Arman T. Rihani absolut gekonnt mit Klischees und Vorurteilen über Migranten. Zum Schreien komisch!” (Carla Sommer, www.sr.de)
Österreich 2017; Regie: Arman T. Riahi; Buch: Aleksandar Petrovic, Faris Ra­homa & Arman T. Riahi; Kamera: Mario Minichmayr; Musik: Karwan Marouf; DarstellerInnen: Faris Rahoma (Benny), Aleksandar Petrovic (Marko), Doris Schretzmayer (Regisseurin Marlene Weizenhuber), Zijah Sokolovic (Herr Bi­lic), Daniela Zacherl (Sophie Sedler), Josef Hader (Regisseur), Mehmet Ali Sal­man (Juwel), Julia Jelinek (Sara) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 98min).

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