treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

JUAN DE MARCOS & THE AFRO CUBAN ALLSTARS // HAVANNA

Mittlerweile behauptet ja jeder „Schwippschwager“, er sei irgendwie mit dem "Buena Vista Social Club" bekannt oder habe schon mal mit ihm gespielt. Wenn aber heutzutage jemand von sich sagen kann, die Geschichte dieses legendären Ensembles mitgeschrieben zu haben, dann ist das Juan de Marcos.

INNSBRUCK LINE UP:

Line-Up:
Congas - Tany Allende (Tany Allende Dominguez)
Bongos & Cowbell - Tony Moreaux (Jose Antonio Moreaux Charon)
Timbale Set - Caleb Michel (Caleb Michel)
Trumpets & Flugelhorns - Lazaro Numa, Haile Uriarte & Raudel Marzal (Lazaro Ernesto Numa Pompa, Haile Guillermo Uriarte & Raudel Marzal Torres)
Clarinets & Coro - Laura Lydia Gonzalez (Laura Lydia Gonzalez Abreu)
Piano - Oldrich Gonzalez (Oldrich Gonzalez Barrueta)
Vibes, Keyboards & Coros - Gliceria Gonzalez (Gliceria Gonzalez Abreu)
Lead Singer - Emilio Suarez (Emilio Suarez Martinez)
Bass - Alberto Pantaleon (Alberto Pantaleon Loran)
Afro-Cuban hand Percussion - Gliceria Abreu (Gliceria Abreu Caron)
Engineer - Alfonso Peña (Alfonso Jesus Peña Alvarez)
Lead Singer, Tres Guitar & Bandleader - Juan de Marcos (Juan de Marcos Gonzalez Cardenas)

Niemand anderes als er hatte die Idee zu diesem Projekt - er holte Ruben Gonzalez ins Studio, stellte Ry Cooder den damals völlig unbekannten Ibrahim Ferrer vor, holte Compay Segundo aus der Versenkung und verhalf Omara Portuondo zu einem späten Comeback. Und so sind seine Produktionen mit den "Afro-Cuban All Stars", dem "Buena Vista Social Club" oder auch "Sierra Maestra" immer auch eine Referenz an seine Helden, die legendären “soneros” (Sänger) aus der Goldenen Zeit.
Als Juan de Marcos González, begnadeter Bandleader der "Afro-Cuban All Stars" und ein ebenso fantastischer Tres-Spieler, in Havanna aufwuchs, waren die angesagten Bands seiner Zeit – selbst im kommunistischen Kuba – King Crimson, Yes und Jethro Tull. Doch der junge Juan bevorzugte statt Prog-Rock Son, Guaracha und Rumba und empfindet es bis heute nach wie vor als Auftrag, diese Tradition kubanischer Musik am Leben zu erhalten.

So viel musikalische Tradition hat natürlich ihre Ursprünge: sein Vater, Marcos González Mauriz, sang einst mit Arsenio Rodriguez und im Elternhaus schwang Juans Wiege stets zu kubanischen Rhythmen. Seit frühester Jugend nahmen sich beide Eltern der musikalischen Erziehung des Filius an, indem sie ihn zu den legendären “rumbas de solar" (nächtelange Rumba-Partys) mitnahmen.

Seit den späten siebziger Jahren spielte Juan de Marcos mit der Son-Gruppe "Sierra Maestra" und versuchte parallel, sich weitere eigene Wünsche zu erfüllen. So verfolgte er beispielsweise jenen Traum, „all die großen und noch lebenden Stars der 40er und 50er Jahre mit jungen Musikern in einem Orchester zu vereinen, um kubanische Musik zu spielen, die die Kontinuität der Tradition zeigt”. Die Ergebnisse sind heute weltbekannt und tragen Namen wie "Buena Vista Social Club" und "Afro-Cuban All Stars". Für das Repertoire dieses Ensembles unternahm Juan de Marcos akribische Studien alter Big Band Arrangements, um einerseits den Geist der einst geschriebenen Musik zu erfassen und diesen in einem zweiten Schritt auf neuere, moderne Ausdrucksformen zu übertragen. Die re-interpretierten Rhythmen im zeitgenössischen Gewand repräsentieren eine große Stielvielfalt: danzon, son montuno, guaguanco, mambo und gujira – der Klang ist akustisch, die Atmosphäre aber elektrisch.

„Ich denke”, so Juan de Marcos González, „es existiert eine Krise in der modernen kubanischen Tanzmusik. Der Stil, der das Radio in Havanna füttert, killt den Son. Son fusioniert mit Rap-Musik sehr schlechter Qualität. Die modernen kubanischen Tanzorchester haben alle den gleichen Klang. Sie wiederholen sich, bis es langweilig wird.” Juan de Marcos González versteht sich und seine Musik als eine Antwort auf diese Ideenlosigkeit und Uniformität. Er will keinen Rückfall in eine andere Ära, sondern der großen kubanischen Tradition Vielfalt einflößen. Und vor allen Dingen will er dem Nachwuchs eine Chance geben. Für seine Afro-Cuban All Stars versammelt er die junge Elite der kubanischen Musik und weist der kubanischen Musik neue Wege.

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