treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

rat mal wer zum essen kommt: ::: HARRI STOJKA GIPSY SWING

"Lange bevor die Europäer die Botschaft des Jazz vernehmen konnten, gab es mitten unter Ihnen schon die Musik, deren Botschaft in vielem der des Jazz vergleichbar erscheint: die Musik der Rom und Sinti. Auch in ihr gab es die Improvisation, den ehrlichen, ungefilterten Ausdruck und den unüberhörbaren Schrei nach Freiheit und Menschenwürde. Die Rom und Sinti lebten (und leben zum Teil noch immer) in einer soziologischen Situation, die der der amerikanischen Schwarzen durchaus vergleichbar ist, das mag eine Erklärung sein. Eine weitere ist ohne Zweifel ihre spezifische Musikalität, vor allem ihre besondere Affinität zu Saiteninstrumenten. Aber es bedurfte des Überdimensionalen und damals (in den 30er Jahren) weltweit bestaunten Gitarrenphänomens Django Reinhard , um der Allgemeinheit der Jazzfreunde bewußt zu machen, daß zigeunerisches Ur-Musikantentum und der "Spirit of Jazz" eine mitreißende, explosive und zutiefst berührende Mischung ergeben. Der 1953 verstorbene Django ist nicht der einzige gebliebene, es gab und gibt inzwischen viele Rom und Sinti-Jazzer. Darunter der weit über die Grenzen bekannte Gitarrist: Harri Stojka."

Die frühe Geschichte der Rom liegt weitgehend im Dunkeln. Als gesichert gilt die Tatsache, dass sie einst aus Indien auszogen. Von diesem Zeitpunkt an, gestaltete sich ihr Leben als nie endende, große Reise. Ihr langer Weg führte durch viele, viele Länder. Auf dieser großen Reise sammelten sie unzählige Eindrücke aus den verschiedensten Kulturkreisen. Die Rom haben teils in Rußland, Balkan und Europa wieder eine neue Heimat gefunden. Die Traditionells erinnern daran.Für Rom und Sinti war es nie leicht auf ihren Reisen. Doch mitte des letzten Jahrhunderts wurde das Leid dieses Volkes unbeschreiblich groß. Auch Harri Stojkas Familie wurde von der Gestapo in die verschiedenen KZ’s verschleppt. Von daher stammt eine Textversion des Liedes "Gelem, gelem lungone dromenza (Ich bin weite Wege gegangen)", welches 1971 als eine Art Hymne auserkoren wurde. Harris Vater, Mongo Stojka, komponierte und textete kurz nach der Befreiung durch die Allierten "Dosta Lowe", das mittlerweile weltweit auch schon zu einem Traditionell der Rom geworden ist. Es gibt Romane Gilas (Lieder der Rom), die speziell von der Familie Stojka .gepflegt wurden.Die Zeit ist nicht stehen geblieben! Es hat sich musikalisch im Laufe der letzten 50 Jahre auch bei den Rom vieles geändert — Harri Stojka . hat mit seiner Band Gitancoeur eine gleichnamige CD erarbeitet. "Die CD ist die Verwirklichung eines alten Traumes," sagt Harri Stojka. "Ich wollte unsere schöne Sprache ROMANES mit moderner Musik verbinden, um zu zeigen, daß ein ROM zu sein nicht automatisch Tradition, altmodische Rituale, Lagerfeuer, Pferdewagen, u.s.w. bedeutet. Diese CD kann als Gegenreaktion auf alte Stereotype und Klischees gesehen werden und als gesunder Elektroschock, für all jene, die uns mit ihren eigenen vorgefaßten Vorstellungen über unser Volk, kategorisieren wollen." Rom sind mit ihren Familien bis nach Südamerika gezogen, deshalb beenden wir das Programm mit einem Samba! Baro Bijav — eine Hochzeit!
 

für den international bekannten Jazz- und Rock-Gitarristen Harri Stojka , der "Meister mit den flinken Fingern" stehen Live-Konzerte an oberster Stelle seiner künstlerischen Tätigkeit. Er und seine Musiker übertragen Leichtigkeit und Freude am Spiel und an der Musik auf das Publikum. Harri Stojka. ist ein Musiker, der sich ständig weiterentwickelt und offen ist für neue Strömungen in der Musik.

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