treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

JOURNALISMUSFEST INNSBRUCK : INTERNATIONALE TAGE DER INFORMATION

SONNTAG 5. Mai 2024

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ab 10:00 ist das Treibhaus geöffnet

AUSSTELLUNG

Martin Thür – Meine Sammlung.

Wahlkampfgeschenke seit 1945

ZIB 2-Anchorman Martin Thür ist bekannt für sein Hobby, Excel-Listen zu führen. Weniger bekannt ist seine zweite Leidenschaft: das Sammeln skurriler Wahlgeschenke. Anlässlich des Superwahljahres 2024 hat er für das diesjährige Journalismusfest eine Excel-Liste mit seinen lustigsten und bizarrsten Wahlgeschenken erstellt und wird diese Auswahl im Rahmen einer exklusiven Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Zu sehen gibt es Highlights wie die Erwin Pröll-Actionfigur, einen Eiskratzer „Gegen die soziale Kälte“ und Solartrockner-Wäschekluppen. 

AUSSTELLUNGSFÜHRUNG MIT MARTIN THÜR: 12:45 - 13:45

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10:30 - 12:00

Russische Einflussnahme in Europa

Empfehlungen für Recherchen

GESPRÄCH

Auf die russische Invasion der Ukraine im Jahr 2022 folgte eine umfassende Neubewertung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen Europas zu Russland. Unter anderem steht dabei die Energiepolitik im Fokus. Investigative Journalist*innen hatten bereits seit Jahren vor dem korrumpierenden Einfluss Russlands in Europa gewarnt. Über zwei Jahre nach Beginn des Krieges stellt sich die Frage, über welche Themen immer noch zu wenig berichtet wird, wie Journalist*innen an diese Themen herangehen können und ob die Medien der neuen Situation gerecht werden. 

Ukrainische und deutsche Journalist*innen sowie Expert*innen der Zivilgesellschaft stellen die Ergebnisse ihrer Recherchen und Berichte vor und diskutieren, wie es mit der Berichterstattung über den Einfluss des Kreml in Europa weitergehen soll.

Olesia Horiainova  - Co-Gründerin Ukrainian Security and Cooperation Center, Ukraine
Tanya Kozyreva - Journalistin, International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), Ukraine
Sebastian Rötters - Urgewald, Deutschland
Moderation
Mattia Nelles - Deutsch-Ukrainisches Büro, Deutschland

Englisch und Deutsch mit Simultanübersetzung

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12:30 - 14:00

WHISTLEBLOWING

WER DIE WAHRHEIT SAGT, BRAUCHT EIN SCHNELLES PFERD

GESPRÄCH

In den vergangenen Jahren haben Menschen wie der frühere CIA-Mitarbeiter Edward Snowden oder der australische Investigativ-Journalist Julian Assange, Gründer von WikiLeaks, ihre eigene Sicherheit und Freiheit aufs Spiel gesetzt, um die Öffentlichkeit durch die Weitergabe geheimer Informationen über staatliche Verbrechen aufzuklären. Die Whistleblower zahlen für diesen Mut einen hohen Preis. Snowden ist im Exil in Moskau auf das Wohlwollen des Autokraten Wladimir Putin angewiesen, Assange sitzt seit fünf Jahren in Großbritannien in Haft, ihm droht bei Auslieferung an die USA lebenslange Haft. Menschenrechtsanwalt Robert Tibbo, der Snowdens Flucht arrangiert hat, und der britische Whistleblower und Ex-Botschafter Craig Murray diskutieren mit Ilja Braun von Reporter ohne Grenzen/Deutschland, wie man jene, die die Wahrheit ans Licht bringen, besser schützen kann.

Ilja Braun - Referent Advocacy bei Reporter ohne Grenzen Deutschland
Craig Murray- Journalist, Historiker, Menschenrechtsaktivist und Ex-Diplomat
Robert Tibbo - Menschenrechtsanwalt, Kanada
Moderation
Emily Busvine - Radio FM4-ORF

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14:30 - 16:00

ISRAEL - PALÄSTiNA  :::  IM DIALOG

HANNO LOEWY IM GESPRÄCH

Gespräch - MIT JOURLALIST*INNEN AUS DER REGION

Seit dem Angriff von Hamas-Terroristen am 7. Oktober, bei dem an die 1.200 großteils jüdisch-israelische Personen brutal ermordet und 253 Menschen als Geiseln verschleppt wurden, und seit in Folge der anhaltenden Angriffe des israelischen Militärs auf den Gaza-Streifen laut UNO-Angaben mehr als 30.000 Menschen ums Leben kamen (März 2024) und vielen der Hungertod droht, ist die Region weltweit in den Mittelpunkt der Berichterstattung gerückt. Die journalistische Arbeit im Kriegsgebiet in Gaza bleibt aber äußerst riskant: Laut dem Committee to Protect Journalists (CPJ) wurden in Gaza seit Kriegsbeginn mindestens 95 JournalistInnen, großteils PalästinenserInnen, getötet.
Wie sehen zwei Journalist*innen aus Israel-Palästina, eine jüdisch-israelische Redakteurin und ein aus Gaza stammenden palästinensischer Journalist, die Herausforderungen für Berichterstattung, jetzt in einer neuerlichen Zeit des Krieges? Wie schätzen sie die Medienlandschaft(en) in der Region ein? Welche Perspektiven sehen sie für die Region?
Den Dialog führt der Leiter des Jüdischen Museums Hohenems Hanno Loewy. 

Tamar Tsvaigrach - Leitende Redakteurin bei Haaretz, Tel Aviv-Jaffa
Ahmed Alnaouq - Journalist aus Gaza, derzeit in London 
Hanno Loewy - Literatur- und Medienwissenschaftler, Leiter des Jüdischen Museums Hohenems 

Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung

 

18:00 IM GARTEN & UMS HAUS 

PLATZKONZERT:

STREETNOISE ORCHESTRA

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19:30

ZUM ABSCHLUSS DES FESTiVALS 2024:

REMEMBER WERNER VOGT 

KONZERTANTE LESUNG: JOHANN NIKOLUSSI / RAINER EGGER / XAVER SCHUTTI

Treibhaus und Gemeindemuseum Absam erinnern an den kritischen Mediziner und Publizisten Werner Vogt aus Zams in Tirol, einen Pionier der Zivilgesellschaft.
Der Arzt, Unfallchirurg und Aktivist der Arbeitsgemeinschaft Kritischer Mediziner Werner Vogt hat sich ab Mitte der 1970er Jahre als sozialmedizinisch orientierter streitbarer Publizist in Essays, Kolumnen und Buchpublikationen mit dem vorherrschenden Gesundheitssystem kritisch auseinandergesetzt. Krankheit sei „kein Zellunglück, kein Organversagen, das sich in Individuen ereignet“, so Vogt, Medizin habe die lebensgeschichtliche und soziale Dimension ins Zentrum zu rücken. Für Aufsehen sorgte Werner Vogt, als er 1979 mit Kollegen den Wiener Psychiater Heinrich Gross erstmals öffentlich mit seiner Rolle als NS-Euthanasiearzt in dieser Anstalt konfrontierte, wo mindestens 789 Kinder und Jugendliche ermordet wurden. Es war dies mit ein Anstoß zur Aufarbeitung der Kindereuthanasie „Am Spiegelgrund“. Von Werner Vogt erschienen u.a. als „Arm. Krank. Tot. Argumente für ein gewaltloses Krankenhaus“ (1989, als Hg.), „Reisen in die Welt der Altenpflege“ (2005), „Mein Arztroman“ (2013).

In Erinnerung an Werner Vogt lesen Rainer Egger und Johann Nikolussi seinen Essay „Finsternis: Der Fall Gross“.
Begleitet werden sie von Xaver Schutti an der Trompete & electronischen Geräten...
.Spenden sind erbeten.

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