treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

IamX / Sneaker Pimps

Chris Corner - die androgyn glamouöse Diva der Sneaker Pimps mit SoloBand

Chris Corner, Frontmann der Sneaker Pimps, auf den Gefilden des euphorisierenden scratchy Elektropop. Wurden die Sneaker Pimps mit ihrem Debut Becoming X" (1996) als der neue Stern des damals gerade erst geborenen Genres Trip-Hop gehandelt, so veränderte sich ihr Stil mit den beiden Folgealben entschieden. War "Splinter" (1999) ein mehr rockig-orientiertes Gitarren-Album, nahm "Bloodsport" (2002) das Gesicht eines elektrisierenden Popalbums an. Mit seinem Solo-Debut knüpft Chris Corner an das letzte Album der Pimps an und geht noch viel weiter. Das Album wirkt in sich stimmig und ist sehr intim, da Chris' Stimme immer wieder den Nerv des Hörers erreicht. Das Ergebnis ist eine berauschende Reise zwischen bewährten Themen wie Leidenschaft, Lust, Obsession, Sexualität, Drogen und Selbstliebe.

Wir nehmen Chris Corner, die androgyn-glamouröse-spindeldürre Diva der Sneaker Pimps, setzen ihn in ein Raumschiff und schießen ihn hundert Jahre in die Zukunft. Auf einen Planeten auf dem an jeder Ecke eine „Clockwork Orange Milchbar“ herumsteht. Nur bekommt man in diesen Milchbars keine raffinierten Erdbeermischungen, sondern blauschimmernde Elefantenamphetamindrinks. Gefüttert wird Chris Corner mit Unmengen von Lakritze und kleinen Mengen rohem Fleisch. Und dann muss er Musik machen. Chris Corner, Sänger und musikalischer Kopf der englischen Sneaker Pimps hat unter dem Pseudonym „I AM X“ sein Solodebüt aufgenommen. 1996 veröffentlichten die Sneaker Pimps die Single "Six Underground". Die Musikkonsumenten schluckten gerade mit viel Euphorie alles was irgendwie nach TripHop schmeckte und da kam der luftige Elektropop der Sneaker Pimps gerade richtig. "Six Underground" und das Album "Becoming X" schossen in die Charts, Sängerin Kelli Dayton grinste oft von Musikmagazinen, Marilyn Manson schrieb mit ihnen das Lied "Long Hard Road Out Of Hell" für den Spawnsoundtrack - die Sneaker Pimps waren also kurz "die Band der Stunde". 1999 präsentierten sich die Sneaker Pimps mit ihrem zweiten Album "Splinter" als düstere Gitarrenband. Chris Corner schlüpfte mit sichtlich viel Eifer in die Rockstarrolle und übernahm den Leadgesang. Kelli Dayton wurde entlassen. Nach drei Jahren Pause kam dann 2003 der bisherige absolute Sneaker Pimps-Höhepunkt mit „Bloodsport“. Die narzisstischen Posen von Sänger Chris Corner balancierten mitunter zwar gefährlich am schmalen Grat der Überheblichkeit, da er es aber schaffte kurz vor der Übertreibung einzuhalten, war das Ergebnis eine elektrisierende Reise zwischen bewährten Themen wie Leidenschaft, Lust, Obsession, Sexualität, Drogen und Selbstliebe. Okay, zurück ins Jahr 2004 und zum Debüt von „I AM X“. Die Sneaker Pimps versprechen zwar eine neue Platte, sie haben sich nicht aufgelöst. Aber inzwischen kümmert sich mal jeder Pimp um seine persönlichen musikalischen Visionen. Liam Howe und Joe Wilson haben mit zwei deutschen Sängerinnen das Projekt „Ultrafox“ gegründet und unser Chris Corner sitzt eben gerade auf dem Planeten mit den „Clockwork Orange-Bars“ musiziert und will im Moment bitte „I AM X“ genannt werden. Ist okay Chris. Dein „I AM X-Album“ ist aus den Gleichen Ingredienzien wie klassische Sneaker Pimps-Musiken gekocht. Inhaltlich beschwört Chris Corner seine großen Leidenschaften, die gleichzeitig auch peinigende Dämonen sind. Rausch und Liebe als zentrale Themen. Umgesetzt werden diese Dämonen mit kühler Elektronik. Chris Corner hängt für sein Soloprojekt die Gitarre fast ausschließlich an den Nagel und instrumentiert seine Lieder mit zurückhaltenden Sequenzern und raffinierten aber doch simplen Beats. Die Sneaker Pimps sind organisch. „I AM X“ ist synthetisch wie Darth Vader. Aber wir wissen wie viel verteufelte Leidenschaft in Darth Vader versteckt war.


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Nach dem Dasein als Kopf und Fronter der SNEAKER PIMPS, veröffentlicht CHRIS CORNER 2004 mit "Kiss And Swallow" seine erste Arbeit unter dem Siegel IAMX. Schon hier wurde klar, wohin die Reise gehen wird: Düster, sarkastisch, neurotisch und dabei bei aller trippiger Abgefahrenheit mit einem unwiderstehlichen Pop-Appeal gesegnet.

Mit "The Alternative" geht die Reise in die zweite Runde und es wird noch gründlicher vermessen, den Obsessionen, die sie vorantreiben, noch intensiver auf den Grund gegangen. Schicht um Schicht an neuen Sounds und Lyrics gearbeitet, spielt IAMX Flipper mit Geschlechterrollen untermalt von messerscharfem Drug-Funk, der rockt wie nichts Gutes. Und natürlich sind da noch immer diese Melodien - wenn auch das eine oder andere Mal mit einer Lunge voller Helium gesungen - denen man sich nicht entziehen kann oder will! (amazon)