Gefühls-Omelett
Wie fühlt sich eigentlich ein Omelett, wenn es gebruzzelt wird? - Intelligent, intensiv und inständig. Also in etwa genau so, wie sich die Tiroler nach dem Auslaufen des Transitvertrages fühlen. Und die Tiroler insgesamt sind ja nichts anderes als ein Gefühls-Omelett, in einer braunen Pfanne mit guten Eiern zwischen den Beinen braten sie knusprig der kurzen Zukunft entgegen.Wer einmal in der Früh gesehen hat, wie die Tiroler aus ihren Tälern herausdieseln und sich in einer großen Stauwolke vor der Stadt versammeln, ehe sie dann möglichst nahe am goldenen Dachl die Karre abstellen, versteht nicht, warum eine Stunde später plötzlich der herrliche Dieselsaft in der Luft etwas Schlimmes sein sollte, nur weil er von Transiteuren kommt.
Die neue Masche der Transitbekämpfer heißt Gesundheit. Ok, der Lunge ist es egal, welches Rußpartikelchen sie kriegt, Hauptsache es ist krebsfördernd. Aber sind nicht auch die Lebensmittel bereits gefährlich, die Milch, die entlang der Autobahnen mit Bioschmäh gemolken wird, und das Handy, das offensichtlich dem Tiroler deshalb nichts ausmacht, weil im Kopf nichts drin ist, was strahlengefährdet sein könnte.
Die EU sagt dieser Tage trocken, daß die Österreicher ihrerseits den Vertrag gebrochen hätten, indem sie die Bahn nicht ausgebaut haben. Und Tirol braucht gar nicht blöd zu schauen, schließlich hat es den öffentlichen Verkehr reduziert und jedem Tiroler Freiheit und Karre ermöglicht.
Wenn das Omelett das größte Gefühl der Identität hat, wird es zusammengerollt und verspeist. Das sollten sich auch die Tiroler zu Herzen nehmen und dieses geile Transitgefühl genießen, in ein paar Jahren erledigt sich der Verkehr ohnehin von selbst, wenn er an die Grenze seiner eigenen Freiheit gelangt ist.





