Hocke der Revolution
In jeder Stadt auf der Welt, die über die Größe von Lienz hinausragt, gibt es einen zentralen Platz, worauf Google-Map sein Fähnchen der Relevanz einrammen kann.An diesen Plätzen können bei Bedarf die Unruhen und Revolutionen ausbrechen wie jüngst in Kiew oder Kairo. Wichtig ist ausreichend Brennweite für die Linsen der Kameras und Handys! Es sollte auch genug Platz für die Wasserwerfer da sein, denn nichts ist so mickrig wie eine Revolution, bei der die Waffen nicht zur Entfaltung gebracht werden können.
In Wien muss für das alles der Heldenplatz herhalten, Hitler, Schranz, der Papst und die Burschenschaften haben das Gelände für Tumulte ausgetestet.
So gilt die Schranzhocke als die Erweiterung der Hitlerhocke, wobei auffällt, das das Rechtschreibprogramm die Hitlerhocke anstandslos frisst, während die Schranzhocke ewig diese roten Wellen produziert.
Soeben haben wir achtzig Jahre Österreichischen Bürgerkrieg „gefeiert“, keine Sau kümmert sich mehr darum, alles was nicht auf Schi steht, fällt bei uns aus der Geschichte.
In Innsbruck könnte vielleicht der Sparkassenplatz für solche Hocken der Revolution herhalten. Wir Bibliothekare machen darauf immer putzige Lesefeste für Kinder, im Winter gibt es Eis zum Laufen, im Sommer zum Lutschen. Gleich dahinter steht der Haymon-Verlag und macht mittlerweile nur mehr unendlich putzige Krimis zum Lutschen. Nur nicht anecken heißt die Devise, wenn man einen so großen Platz bespielt.