treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

BLUES CARAVAN

Aynsley Lister (UK), Erja Lyytinen (FIN) und Ian Parker (UK).

iDe Frage wird von Bluesfans oft und gern gestellt: An wen wird die Fackel weiter gereicht, wenn die ergrauten Legenden von heute nicht mehr da sind? Wer tritt in die Fußstapfen von B.B. King, Koko Taylor, Buddy Guy und Eric Clapton? Seit Jahren stellt Ruf Records der weltweiten Fangemeinde deshalb talentierte Newcomer vor. Mit der Blues Caravan Tour werden nun drei aufgehende Sterne am Blueshimmel präsentiert: Aynsley Lister (UK), Erja Lyytinen (FIN) und Ian Parker (UK).

Geballte Blues-Power von der „New Generation“

Tal Farlow, Charlie Byrd und Herb Ellis. Steve Vai, Joe Satriani und Yngwie Malmsteen. Albert Collins, Robert Cray und Johnny Copeland. Gitarristische Virtuosität wird schon immer am eindrucksvollsten in Triostärke demonstriert – ganz gleich, ob dabei smarter Jazz, harter Rock oder erdiger Blues herauskommt. Was den Gitarristen-Triumviraten meist fehlt, ist eine Frau in der Mitte. Der „Blues Caravan 2006“ bewegt sich da in jeder Hinsicht zielsicher Richtung Zukunft: Mit Erja Lyytinen steht neben den jungen britischen Recken Aynsley Lister und Ian Parker, die beide als feurige Blues-Prediger bereits im Treibhaus zu hören waren, diesmal auch Finnlands First Lady der Bluesgitarre auf der Treibhaus-Bühne. Und alle drei haben auf ihren Alben sowie in ihren Live-Shows wiederholt den klingenden Beweis erbracht, dass der Blues keine Musik von gestern ist.
Doch obwohl die drei Aushängeschilder der „New Generation“ gemeinsam kaum älter sind als Blues-Übervater B. B. King alleine, haben sie nicht vergessen, ihre Musik auf dem Boden der Tradition zu erden. „Pilgrimage. Mississipi to Memphis“ (Ruf Records) wird das demnächst erscheinende, gemeinsame Album von Aynsley Lister, Erja Lyytinen und Ian Parker heißen, das während einer Pilgerreise im „Blues Caravan“ in den USA entstanden ist.

KONZERTBERICHT vom Auftaktkonzert / Aufzeichnung für den ROCKPALAST


Die Tage flatterte uns eine viel versprechende Einladung ins Haus. Diese kam von 'Ruf Records' und lud zu einem Abend mit der Blues Caravan, die auch 2006 wieder durch unsere Lande ziehen wird. Das Event wurde vom 'Rockpalast' unter dem bekannten Titel 'Crossroads' aufgezeichnet und gleichzeitig für eine DVD Produktion von 'Ruf' genutzt. Der 'Rockpalast ' wird Ausschnitte daraus im Februar 2006 ausstrahlen. Die DVD wird ebenfalls Anfang nächsten Jahres in den Regalen der Plattendealer stehen.
2006 haben sich Erja Lyytinen, Aynsley Lister und Ian Parker der Caravan angeschlossen um den Blues ins Land zu tragen. Das Blues heute keine Musik mehr ist, die nur von alten Männern authentisch dargeboten wird, bewiesen uns die Künstler am heutigen Abend eindrucksvoll.
Als erstes gab es ein kurzes Akustik-Set bei dem drei Songs gespielt wurden. Ian und Aynsley spielten eine Westerngitarre während Erja mit ihrer Dobro für die passenden Slideeinlagen und Soli sorgte. Gesanglich waren die drei hervorragend aufeinander abgestimmt. Die Strophen wurden untereinander gewechselt, um dann einen tollen mehrstimmigen Refrain zu intonieren. Eine echt gelungene Aktion. Besonders gefühlvoll fand ich den Song "Time Bares Witness", der auch auf dem dazugehörigem Album "Pilgrimage - Mississippi To Memphis" zu hören ist, auf dem die drei Künstler gemeinsam den Blues zelebrierten.
Nach dieser Einstimmung auf Kommendes spielten die MusikerInnen die Solosets mit ihren Bands. Den Anfang machte Ian Parker, der den RockTimes Lesern ja hinlänglich bekannt sein dürfte.
Bluesrock der moderneren Art bestimmte ab jetzt das Geschehen im Saal, der für einen Mittwoch recht gut gefüllt war. Ian Parker war der einzige an diesem Abend, der auch einen Keyboarder mitgebracht hatte. Der Sound war hervorragend und Ian verstand es dem Publikum einzuheizen; ob mit gefühlvollen Balladen oder schnelleren Nummern, spielte keine Rolle, da alle Songs beim anwesenden Publikum zündeten. Die meisten Stücke stammten von seinem Live Album ... Whilst The Wind, wie das groovende "The Moral Man" oder die sehr gefühlvolle Ballade "By Your Side", die meinen 'rasenden Fotografen' und Freund, Michael Sievering, der für diesen Gig die Fotos schoss, sehr beeindruckt hat. Bei dem Gitarrensolo in "By Your Side" gab es tosenden Szenenapplaus vom Publikum. Mann hat der Junge Gefühl in den Fingern und in der Kehle.
Erja Lyytinen ist hierzulande leider noch nicht so bekannt wie ihre beiden Mitstreiter. Das wird sich aber sicherlich nach der 'Blues Caravan Tour' 2006 ändern. Erja, die aus einer finnischen Musikerfamilie stammt, verzauberte das Publikum mit einem bluesigen Mix aus Jazz-, Folk- und Popelementen. Das exzellente Slidegitarrenspiel brachte ihr schon Vergleiche mit Bonnie Raitt ein. Es gibt wohl kaum eine bessere Auszeichnung für eine Künstlerin dieses Genres. Und wahrhaftig, die Frau versteht ihr Handwerk. Aber sie kann nicht nur sliden. Auch alle anderen Spielarten auf der Gitarre sind ihr bestens bekannt. So bringt sie immer wieder tolle Soloeinlagen in ihren Stücken unter, die vom Publikum mit Szenenapplaus belohnt werden. Ihre Songs sind recht eingängig und verzaubern durch ihren tollen Gesang, der recht klar klingt und nicht den Rauch in der Stimme hat, den man bei dieser Art von Musik eigentlich erwartet. Das unterstreicht ihren eigenen Stil. Erja Lyytinen beendete ihr Set mit dem funkigen Song "Funky Mama" von der oben schon erwähnten CD "Pilgrimage - Mississippi To Memphis".
Plötzlich höre ich Gesänge hinter mir. Ich drehe mich um und sehe Ian und Aynsley, wie sie einen Song a capella zum Besten geben. Kurz darauf stößt Erja dazu und die Drei singen aus voller Brust, während sich auf der Bühne die Band von Aynsley Lister für den Auftritt fertig macht. Diese gelungene Einlage wird von den Zuschauern mit besonderem Applaus belohnt.
Aynsley Lister ist in Europa mittlerweile eine feste Größe. Nicht zuletzt durch das ausdrucksstarke Gitarrenspiel des Mitte-Zwanzig jährigen. Jetzt wird es rockiger und lauter im Saal. Der Mann groovt, dass es eine Freude ist ihm zuzuhören und zuzusehen. Ellenlange Soli die mal ganz leise werden, um dann im nächsten Augenblick zu explodieren. Das ist Bluesrock vom Feinsten. Aynsley Lister beschließt sein Set mit einem alten Cover von Deep Purple, "Hush". Nachdem er das Publikum zum Mitsingen animierte steigt die Band aus der Nummer aus und Aynsley geht, immer weiter rockend, mit seiner Gitarre ins Publikum, um sich dort mit Ian Parker eine Gitarrenschlacht zu liefern. Beide kehren, immer noch spielend, auf die Bühne zurück, um dann mit der Jamband, die sich in der Zwischenzeit auf der Bühne formiert hat, eine Session zu beginnen.
Erja kehrt auch wieder auf die Bretter, die die Welt bedeuten zurück, um mit den beiden ein gelungenes Finale zu spielen. Die Fans sind aus dem Häuschen, klatschen und schreien wie wild. Es werden wieder Songs von der "Pilgrimage" CD gespielt: "1010°" und "Too Much To Hide". Gesanglich wird sich wieder abgewechselt und auch die Soli werden gerecht verteilt. Diese drei Künstler der Extraklasse sind zusammen der echte Kracher.
Bei "Last Love Song" setzt sich Erja Lyytinen ans E-Piano und spielt eine sehr gefühlvolle Ballade, die sie mit Ian Parker im Duett singt. Da bekommt selbst der härteste Kerl eine Gänsehaut. Das geht unter die Haut. Zum Abschluss wurde das Titelstück zu dieser Show "Blues Caravan" gespielt.
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Aynsley Lister & Band
The english way of playing the blues“ des damals 21jährigen Gitarristen Aynsley Lister schlug mit dem europaweit vertriebenen Album „Everything I need“ ( Ruf Records, 2000) ein wie eine Bombe. Bereits 1999 bewies der Brite u.a. im Vorprogramm von Walter Trout, Buddy Guy und Bernard Allison, dass er das Zeug hat, ein ganz Großer zu werden. Der inzwischen 27-jährige Aynsley Lister wird von Musikerkollegen und Kritikern bejubelt, das BluesRockalbum „Everything I need“ und das Solo-Akustikalbum „Supakev´n Pilchards“ (Ruf Records, ) werden allerorten in den höchsten Tönen gelobt - nicht zuletzt wegen Aynsley Listers technisch beeindruckenden Gitarrenspiels und seiner musikalischen Vielfalt. Einflüsse von Jimi Hendrix und Eric Clapton, bis hin zu den Stereophonics und Kula Shaker. Vom erdigen Bluesrock mit einem guten Schuss Melodie bis hin zur melancholischen Ballade, die dem Zuhörer das Herz zerreisst.
Die letzten drei Jahre zeigte Aynsley starke Präsenz bei Clubkonzerten und Festivalauftritten, seine ausgedehnten Tourneen erfüllten ihren Zweck: Kaum mehr ein Bluesfan der seinen Namen nicht mit beeindruckter Miene zu nennen weiß.
Seit Januar 2003 ist seine neue CD „All Or Nothing“ (Ruf Records, 2003) im Handel erhältlich, bei der er wieder von Baß und Schlagzeug begleitet wird. Aynsley Lister hat die dreijährige Produktionspause genutzt: kräftiger Drum Groove, klare Blues Roots, melodiöses und rockiges in perfekter Harmonie vereint. „All Or Nothing' ist definitiv ein sehr gitarrenbetontes Crossover–Album und wurde deshalb mehr als zu Recht als „Best Blues Guitar Album 2003“ bei den International Blues Guitar Awards UK 2003 nominiert. Lister's Auswahl der Bandmitglieder ist erstklassig. Sie machen sich sowohl gegenseitig als auch den Songs auf eine brilliante Art und Weise Komplimente. Lister's stärkere und reifere Stimme bringt die Songs zu seinem Gitarrenspiel so gut wie nie zuvor herüber.
Aynsley Lister & Band stehen alle Wege offen und werden auch zukünftig von Fans und Kritikern in den höchsten Tönen gelobt und gefeiert werden.

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IAN PARKER BAND

Die Ian Parker Band, hervorgegangen aus Parker`s Alibi , ist das mit Spannung erwartete neue Projekt des 27jährigen Singer/Songwriters und dynamischen Gitarristen Ian Parker. Seine zahlreichen Auftritte in Großbritannien und seine rege Präsenz auf großen europäischen Festivals trugen maßgeblich zu seinem Status als vielversprechendster Newcomer im Bluesbereich bei. Nachdem im Dezember 2002 als Opening - Act für Eric Clapton`s Show in London fungiert hatte, wurde er u.a. von Jeff Beck, Peter Green und John Mayall als Support- Act eingeladen. In Deutschland wurde er vor allem durch seine gemeinsame Tour mit dem Bluesdinosaurier Walter Trout bekannt, welcher mit lobenden Worten für seinen Jungkollegen nicht geizte: „The best band I´ve seen in a decade- Ian´s voice, feeling and guitar technique are what his contemporaries can only dream of!“
Die Musik Ian Parkers spricht Musikliebhaber der verschiedensten Richtungen an: Blues, Roots, Soul, Gospel, Funk und sogar ein bißchen Jazz finden sich im musikalischen Schmelztiegel des britischen Blues Roots-Performers.
Zwar lässt er seine musikalischen Blues - Wurzeln nicht aus den Augen, aber er ist nicht in der Vergangenheit stehen geblieben, sondern experimentiert gerne und ist offen für neue Dinge. Sein Songwriting ist nahezu literarisch, viele Roots - Formen haben ihn beeinflußt und die Gruppierung seiner jungen und kreativen Band tut ihr Übriges. Dass jemand eine charakteristische Stimme hat und dazu noch so inspirierend und technisch ausgereift Gitarre spielt, ist an sich schon außergewöhnlich. Was Ian Parker aber von anderen unterscheidet, ist seine Fähigkeit und sein Willen, die Ehrlichkeit und Gefühle seiner Songs mit dem Publikum zu teilen, von ganzem Herzen. Er begeistert seine Zuhörer aller Altersklassen, indem er sich einfach selbst treu bleibt.
Sein Debut-Album „Inside“ (Ruf Records, 2003) entstand unter den Fittichen des legendären amerikanischen Producers David Z (Prince, Purple Rain) und Ian Parker war sich sicher, dass David Z die gefühlvollen und kommunikativen Momente seiner Songs gut herausarbeiten könnte – wie recht er damit hatte!

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ERJA LYYTINEN (FIN)

In the last few years Erja Lyytinen has taken the Finnish music scene by a storm. She is a young and talented singer/songwriter and an unparalleled guitarist who plays everything from dobro to slide guitar. "But the guitar - or any instrument for that matter - is there just to support the story that I'm always trying to tell with a song", she says.

Erja was born to a musical family in Kuopio, a little town in the middle of Finland. At the age of 15 she was performing with her parents - singing and first playing the violin and later the electric guitar. "People always wonder how a girl picked up the guitar, but being from a musical family - my mother is a bassist and my father a guitarist - I don't think that's a far stretch", Erja laughs.

Erja's second album Wildflower (Bluelight Records), which she also co-produced, was released in June 2003 at one of the biggest festivals in Finland, Puistoblues 2003. "It was great", Erja enthuses. "We got to open for Koko Taylor and Bonnie Raitt. They've both had a huge influence on me". Erja has been compared to Raitt and the Finnish Blues News -magazine even hailed her as the Bonnie Raitt of Finland.
"I think the main reason why some people compare me to Bonnie is that we both are women and play slide guitar. But naturally, it was fantastic when I finally got the chance to meet her. She turned out to be a really nice person."
Diversity is an integral part of her style. Drawing influences from all over the musical map - blues, jazz, pop and even country -, she defies easy categorizations. This is one of the reasons why Wildflower has been received very well by the fans and the critics. "A classic", as the Finnish Rytmi -magazine wrote. "I like to invoke different moods in my songs. I'm also very lucky to have a great backing band that also contributes to my songs". Erja's band is: Toni Kortepohja (hammond organ and piano) Davide Floreno (acoustic, electric and lapsteel guitar), Timo Tuppurainen (upright and fretless bass) and Chris-Tomas Konieczny (drums and percussion).