treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ZENI GEVA

Ja-panischer Noise-Metal in stumpfen Riffs und lavaartigen Erruptionen

ZENI GEVA – das legendäre japanische Rock-Trio kommt ins Treibhaus! Längere Zeit war es um die Herren KK Null, Mitsuru Tabata und Masataka Fujikake relativ ruhig gewesen, doch nun sind die Urväter der Nipponschen Punk- und Alternativszene zurück! ZENI GEVA, Extremusiker und Visionäre, haben wegen ihrer intensiven Live-Auftritten schon in den frühen 90er Jahren Kultstatus erlangt. Ihre brachiale Mischung aus Hardcore, Noise Rock und Avantgarde machte sie zu einer der interessantesten und einflussreichsten Bands überhaupt und bescherte ihnen eine große Fangemeinde, u.a. zählt Ausnahmeproduzent Steve Albini sie nach wie vor zu seinen Lieblings-Acts und auch Kult-Radio-DJ John Peel war ein Fan

ZENI GEVA bestehen seit 1987 und in dieser Zeit haben sie 12 Alben z.B. auf Jello Biafras Alternative Tentacles, auf Skin Graft und auf Neurot Recordings veröffentlicht. Grandiose Touren vergangener Zeiten mit MELVINS, NEUROSIS, EYEHATEGOD, SHELLAC oder DON CABALLERO sind manchen vielleicht noch in Erinnerung, bestimmt aber die geballte Energie, die die drei Japaner auf der Bühne auf musikalisch höchstem Niveau entwickeln. Die traditionelle japanische Kompromisslosigkeit spiegelt sich auch im Sound von ZENI GEVA wieder, da kann es durchaus vorkommen, dass auch mehrere Bassseiten bei einem Konzert abgerissen werden. In den letzten Jahren machten die Musiker der Band eher durch ihre Soloprojekte und Kollaborationen auf sich aufmerksam, v.a. berühmt sind die Arbeiten von Sänger/Gitarristen KK Null u.a. mit Leuten wie Keiji Haino, James Plotkin, Jim O`Rourke, Fred Frith oder John Zorn. Wir dürfen uns nun aber alle freuen auf ein ganz intensives Hörerlebnis, wenn das Trio wieder vereint auf der Bühne steht und uns eine Mischung aus alten Songs und brandneuem Material um die Ohren schmettert.

Tod und Zerstörung, Auslöschung und Hass, der nihilistische Stoff aus dem Zeni Geva sind. Wie andere Größen verwandter Genres, Slayer etwa, sind sie – soweit man das von einer solch experimentellen Formation behaupten darf – in ihrer Sturheit erzkonservativ, bleiben ganz sie selbst, das ewige klassische Rocktrio. Auch anlässlich der Rückkehr der Band, rechtzeitig zum 20-Jahr-Jubiläum nach fünf langen Jahren der Abwesenheit, hat sich daran nichts geändert. Komplexität ja, Veränderung zentimeterweise, aber Fortschritt ist woanders – etwa in Bandleader KK Nulls ausufernder sonstiger, vermehrt auch elektronischer Tätigkeit – und das ist gut so. Der nach wie vor „fehlende“ Bass macht sich nur peripher als soundbildende Maßnahme bemerkbar, die höchstens zur Eigenheit und zum Wiedererkennungswert von Zeni Geva beiträgt: Derart kompakt ist die Einheit aus Null und seinen Mitstreitern Mitsuru Tabata und Masataka Fujikake. So stehen sie als Fels in der Brandung modischer Torheiten und lassen auf ihre Jünger die gewaltigen Klangmassen ihres glühenden Noise-Metal in stumpfen Riffs und lavaartigen Erruptionen niederprasseln.


Moralischer und technischer Support kommt vom österreischen Duo TUMIDO sowie von unseren all time faves – Innsbrucks Hardcore/Noise-Institution No.1 – BUG!