treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts jetzt - hier im netz oder im treibaus - den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gilt für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25

KROKE (krakau)

Kroke (jiddisch: krakau).
Direkt aus dem einstigen Zentrum jüdischen Lebens in Europa kommend entschließen sich Tomasz Kukurba, Jerzy Bawol und Tomasz Lato 1992 zu einem wagemutigen Schritt: Sie hängen ihre Hochschulkarriere in Krakau an den Nagel und rücken ihre bisherigen musikalischen Hobbys - Jazz und Folk - in den Fokus ihres Schaffens. Mit Violine, Bratsche, Akkordeon und Bass erspielt sich das Trio zunächst in lokalen, polnischen Clubs dann international einen exzellenten Ruf.  Mit der Zahl der Alben wächst auch die Lust an Experimenten: Orientalische Färbungen, eingängige Themen und Vokalexperimente sind hinzugetreten.
Fans hat Kroke in ganz unterschiedlichen Lagern: Serbiens Startrompeter Boban Markovic covert ihre Singleauskopplung 'Time' während Nigel Kennedy mit den Polen gleich ein ganzes Album aufnimmt und die Zusammenarbeit als Projekt 'East meets East' auf die Bühne bringt.
die drei exzellenten Instrumentalisten des polnischen Trios KROKE sprengen den Rahmen traditioneller Klezmer-Musik mit einer Leidenschaft und Spielfreude, die sich unmittelbar auf den Hörer überträgt! Ihre musikalische Identität liegt in der jiddischen Folklore-Tradition. Zusätzlich bauen sie Jazz- und Klassik-Elemente ein, ohne jedoch ihre Wurzeln zu verlieren. Ihre Stücke sind Zuhör- und Ereignismusik - wer lauscht, dem werden Geschichten erzählt!

Wenn sie spielen, erwacht eine musikalische Kultur, die tief in die Vergangenheit zurück reicht:
In die versunkene Welt der südosteuropäischen und südslawischen Juden und Zigeuner. Kroke ist ein Trio aus Polen, das sich intensiv mit der jüdischen Musik aus dem osteuropäischen Raum (Klezmer) auseinandersetzt. Kroke machen das traditionelle musikalische Material mit ihren Improvisationen und Arrangements erlebbar wie kaum eine andere Klezmer Folk-Jazz Band. Ein dichter Ensembleklang, der ohne Bläser auskommt, bringt die Quintessenz der uralten jüdischen Kultur zum Klingen.

Kroke spielt den Klezmer auf ihre besondere Art und hat damit ein Riesenerfolg erlangt.
"...ein Schmelztiegel musikalischer Einflüsse, von den traditionellen Klezmer-Klängen, über die Folklore des Balkans und Jazz bis hin zu einem unergründlichen Anteil, der Krokes Geheimnis ausmacht. Dabei transportieren sie ohne viele Worte ihre polnisch-jüdische Vergangenheit in die Gegenwart..." (Thomas Hag, NRZ, 25. Februar 2005) Klezmer-Musik ist Musik, die tanzt, singt, die Freude und Trauer des Lebens zum Ausdruck bringt. Eine Musik, so fruchtbar und vielfältig wie die osteuropäische jiddische Kultur, aus der sie entstanden ist. Sie ist ein Spiegel, der den Einfluß rumänischer, ukrainischer, polnischer, russischer, ungarischer, griechischer und türkischer Sensibilität auf die jüdische Imagination wiedererkennen läßt." (Haskala).

o Tomasz Kukurba - bratsche, geige, gesang
o Jerzy Bawol  - akordeon
o Tomasz Lato - kontrabass

Als sie 1996 ihr Debüt veröffentlichen, war es nicht zwingend vorhersehbar, dass ihr Erfolg immer internationaler und ihre Fanschar immer umfangreicher werden sollte. Immerhin beschäftigen sich Kroke mit Klezmer und Avantgarde. Beides nicht gerade Garanten für Aufmerksamkeit und internationalen Erfolg. Doch Tomasz Lato, Tomasz Kukurba und Jerzy Bawol sind ebenso fasziniert von Jazz und progressiver Musik, wie von authentischer jüdischer Musik. Die langjährigen Freunde, die sich auf der Krakauer Musikakademie kennen uns schätzen lernen, sind allesamt in klassischer Musik ausgebildet und akademisch graduiert.

"Auf der Basis traditionellen musikalischen Materials, das neu arrangiert und als Grundlage für Improvisationen genutzt wird, und mit dem Anspruch, das Wesen der menschlichen Natur und ihrer fundamentalen Emotionen zu übermitteln, schafft Kroke sowohl kompositorisch als auch durch den Sound etwas Neues und in der jüdischen Musik einzigartiges, sozusagen 'Unerhörtes'", heißt es über Kroke. Zu Recht!

1993 veröffentlichen die Musiker eine Kassette (!), die zahlreiche Einladungen zu Konzerten und auf Festivals nach sich zieht. Das offizielle Debüt, "Trio", das 1996 in Berlin zur Welt kommt, widerspiegelt "die mystische Atmosphäre von Krakaus jüdischem Viertel Kazimierz (bis 1939 war Kazimierz eines der wichtigsten Zentren der jüdischen Kultur), die unerschütterte Würde einer 600 Jahre alten Tradition, den Widerschein der leidvollen Vergangenheit und der Gegenwart, und Reflektionen von Hoffnung und Vertrauen in die Menschen."

Für "The Sounds of the Vanishing World" erhalten Kroke 1999 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Stargeiger Nigel Kennedy drängt 2003 auf eine Zusammenarbeit mit der Krakauer Band, die in dem Album "East Meets East" mündet. 2004 holen sich Kroke für "Quartet - Live At Home" den Perkussionisten und Schlagzeuger Thomas Grochot ins Boot, 2007 kooperieren sie mit der Sängerin Edyta Geppert. Währenddessen arbeiten sie auf ihren Trioveröffentlichungen ständig weiter an der "Erforschung der Traditionen und der Philosophie der jüdischen Nation" und ihrer Verbindungen zum musikalischen Jetzt.

Kroke, das übrigens jiddisch ist und Krakau bedeutet, sind: Jerzy Bawol (*1969 in Krakau, Akkordeon), dessen Großvater ein gefeierter Klezmer-Musiker war, arbeitet außerdem als Studiomusiker und an der Krakauer Oper (Schwerpunkt zeitgenössische Musik). Tomasz Kukurba (*1969 in Krakau, Bratsche, Geige, Stimme, Perkussion), arbeitet u.a. mit dem avantgardistischen Jazz-Ensemble Mixtura, der Sinfonietta Cracovia und einigen anderen experimentellen Jazz-Formationen. Tomasz Lato (*1968 in Krakau, Kontrabass) arbeitet als musikalischer Leiter für Theater- und Rundfunkproduktionen und war Mitglied des Krakauer Philharmonischen Orchesters, der "Capella Cracoviense", der "Sinfonietta Cracovia" und des Heidelberger Kammerorchesters. Auch in der Film- und Studiomusikbranche mischt er mit.

"Basis des Zugangs zur Klezmermusik ist bei Kroke die Musik des Balkans, genauer gesagt der rumänischen, ungarischen und südslawischen Juden und Zigeuner. Zitate aus der Musik der 3500 Jahre alten Liturgie des Propheten Samuel und der Korahitischen Psalmisten, der sephardischen, chassidischen und der osteuropäischen Welt der jüdischen Musik, die Kroke für ihre homogenen, oft improvisierten Kompositionen benutzt, eröffnen uns ein völlig neues Klangerlebnis", schreibt welt-musik.net über Kroke. Stimmt!

Kroke ist jiddisch und bedeutet „Krakau“. Im Leben der Musiker und in ihren Werken ist diese Stadt auch ein grundlegender Bezugspunkt für ihre eigene kulturelle und künstlerische Identität.
Die Gruppe wurde 1992 als Initiative dreier Freunde, Absolventen der Musikakademie Krakau, gegründet und erfreute sich bald des Rufes der interessantesten neueren Formationen.

Kroke kann auf die Teilnahme an vielen Festivals von hohem Rang zurückblicken, darunter „Womad“ (auf Einladung von Peter Gabriel) oder „North Sea Jazz Festival“ (das größste Jazz-Festival der Welt), wo die Musiker neben Künstlern wie Ravi Shankar, Pat Metheny, Al Jarreau oder Bobby McFerrin auftraten.

Das Ensemble veröffentlichte bereits mehrere Alben, die sich größten Erfolgs erfreuen. „Live at the Pit“ errang eine Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, während „The Sounds of the Vanishing World“ im Jahre 2000 mit ebendiesem Preis ausgezeichnet wurde.

Mit traditionellem musikalischem Material als Baustoff für orginelle Arrangements und Improvisationen, mit früheren Erfahrungen aus klassischer Musik und Jazz schafft Kroke neue, einzigartige Kompositionen und einen Klang, der in der jüdischen Musik bisher nie gehört war. Die Kroke-Musik ist als Quintessenz der uralten Kultur der Juden und zugleich als Beweis von deren ununterbrochenen Existenz zu verstehen und zu fühlen. Sie ist auch eine Form der Ansprache an die Menschheit, eine Einladung zum gemeinsamen Nachsinnen über die Frage, was es heißt, „Mensch zu sein“.