treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ROBERT RIEGLER

Pirchners Verführung: Ein Bachalaudium

Kurz vor dem letzten Auftritt Werner Pirchners als  Vibraphonist am Jazzfest Frankfurt (1988) spielten  wir im Friedrichstadtpalast in Ostberlin ein Duo-  Konzert. Am Tag darauf durchstöberten wir ein  Musikantiquariat, in dem Werner etwas  Handgeschriebenes von Bach entdeckte. In unserer  Begeisterung kauften wir also mehr Bach-Noten als  wir tragen konnten, was unsere Heimreise (ohnehin  bepackt mit Vibraphon, e-bass, Köffern etc.) deutlich  erschwerte.  Die in verschiedene Teile zerlegte Violinsonate I  (BWV-1001) bildet auch die Einleitung meiner  jazztunes, die damals entstanden und deren spätere  Entwicklung in dieser Zeit durch Werners Inspiration  grundgelegt wurde.  Mit Raphael Preuschl, eine der größten  Bereicherungen der österreichischen Bass-Szene  und dem "young lion" Herbert Pirker am Schlagzeug  wird diese Erinnerung an Werner Pirchner, in  beinahe klassischer Gitarrentrio-Formation  umgesetzt - wenn mein Instrument nicht e-bass  heißen würde. (Robert Riegler)

“Spotlight to shine on bass players”  There was an era where the bass guitar simply kept  time, pulsing along with drums, creating the rhythm  for guitarists to solo over or singers to wail upon. But  if you think that the bass has remained an  elementary four-string timekeeper in the background,  you're in for a surprise.  (Zach Hanner, The Sun News)

Der Solo-Bass hat sich in den letzten Jahren zu einer  eigenen Disziplin im Jazz entwickelt. Neue  Techniken, wie das von Victor Wooten verwendete  Tapping, bei dem der Bassist mit beiden Händen am  Griffbrett spielt, erwecken beim Zuhörer oft den  Eindruck, dass da mindestens vier Leute zugange  sind. Damit kann man Abende füllen. Robert Riegler,  Art-Orchester-Veteran und Lehrer am Innsbrucker  Landeskonservatorium, ist Österreichs Vorreiter im  Solo Bass. Dass er unter 200 Bewerbern rund um  den Globus unter die besten vier eingestuft und ins  Finale eingeladen wurde, spricht für sich.

„Kurz vor dem letzten Auftritt Werner Pirchners als  Vibraphonist am Jazzfest Frankfurt (1988) spielten  wir im Friedrichstadtpalast in Ostberlin ein Duo-  Konzert. Am Tag darauf durchstöberten wir ein  Musikantiquariat, in dem Werner etwas  Handgeschriebenes von Bach entdeckte. In unserer  Begeisterung kauften wir also mehr Bach-Noten als  wir tragen konnten, was unsere Heimreise (ohnehin  bepackt mit Vibraphon, e-bass, Köffern etc.) deutlich  erschwerte.  Die in verschiedene Teile zerlegte Violinsonate I  (BWV-1001) bildet auch die Einleitung meiner  jazztunes, die damals entstanden und deren spätere  Entwicklung in dieser Zeit durch Werners Inspiration  grundgelegt wurde.“  Mit Raphael Preuschl, eine der größten  Bereicherungen der österreichischen Bass-Szene  und dem "young lion" Herbert Pirker am Schlagzeug  wird diese Erinnerung an Werner Pirchner, in  beinahe klassischer Gitarrentrio-Formation  umgesetzt - wenn mein Instrument nicht e-bass  heißen würde.“  (robert riegler)  


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Die Zeiten, in denen der Solo-Bass in Jazz-Kreisen ein Schattendasein fristen musste, sind nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung Robert Rieglers passé. Ausgebildet an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, steht der Vienna Art Orchestra-Veteran heute im Ruf, einer der gefragtesten E-Bassisten Europas zu sein. Einladungen von Größen wie Victor Lewis, Andy Sheppard oder Dave Gilmore bestätigten dies.

Unter 200 Bewerben wurde Riegler anno 2005 für das Finale der International Contemporary Bass Competition ausgewählt, ein Erfolg, der in Bass-Kreisen einer Adelung gleichkommt. Inspiriert von seinem leider viel zu früh verstorbenen Kollegen Werner Pirchner und ihrem gemeinsamen Vorbild J. S. Bach, lädt Riegler nun zu einem Trio-Abend der besonderen Sorte. Ein Live-Erlebnis, das garantiert nicht nur Bass-Puristen begeistern wird.