treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

RUTH KLÜGER weiter leben eine jugend

mit Maria Hofstätter, Shooting Star berlinale 2003

"Ruth Klügers Kindheitserinnerung weiter leben - eine Jugend gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Texten über den Holocaust. Die theatralische Umsetzung stellt daher eine ganz besondere Herausforderung dar, gerade weil der Text so außergewöhnlich gescheit und sensibel ist und in besonderer Weise Einsichten vermittelt.
Die Autoren der Dramatisierung, die Regisseurin und die beiden Darstellerinnen haben dafür einen Weg gefunden, der dem Buch soweit als möglich gerecht wird. Ein Theaterabend, den man nicht vergisst"  (Peter Huemer - ORF)

Weiter leben - eine Jugend
Eine aufwühlende Erzählung, die zum Nachdenken und Mitfühlen anregt: Ruth ist ein jüdisches Mädchen. Sie wird in den 30er Jahren in Wien geboren. Als sie sieben ist, darf sie in ihrer Heimatstadt weder auf einer Parkbank noch in der Straßenbahn sitzen. Auch ein Kinobesuch ist verboten. Sie muss ständig die Schule wechseln, da die Klassen für jüdische Kinder immer neu zusammengesetzt werden. Schließlich wird sie mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert, später nach Auschwitz-Birkenau und Christianstadt.
"In Birkenau bin ich gestanden und hab Durst und Todesangst gehabt. Das war alles, das war es schon. Ich habe den Verstand nicht verloren, ICH habe Reime gemacht."
Durch Zufall überlebt Ruth ... und zieht schließlich wie ihre biblische Namensgeberin aus dem Land ihrer Geburt aus, um anderswo weiter zu leben.
Die Inszenierung erzählt von Ruths Kindheit und deren "Ort- und Zeitschaften" ? Wien und die Konzentrationslager. Glasklare, genau formulierte Erinnerungen lassen Ruths Geschichte für die ZuschauerInnen lebendig werden; gleichsam im extremsten Augenblick wird die Erinnerung ausgeblendet und aus der Distanz der Gegenwart betrachtet. Im Wechselspiel von Erzählung und Handlung entsteht ein spannungsreicher dramaturgischer Bogen.
WEITER LEBEN thematisiert Kindheit ? eine Kindheit, in der Schritt für Schritt die Freiheiten eingeengt und die Verbote dominant werden bis hin zur Deportation. An dieses wichtige Kapitel unserer Geschichte soll erinnert werden, um mit den Mitteln des Erzähltheaters ein Zeichen für Menschlichkeit, Nähe und Solidarität zu setzen.
"Die Kriege gehören den Männern, daher auch die Kriegserinnerungen. Und der Faschismus schon gar, ob man nun für oder gegen ihn gewesen ist: reine Männersache. Außerdem: Frauen haben keine Vergangenheit. Oder haben keine zu haben. Ist unfein, fast unanständig." Ruth Klüger
Maria Hofstätter - Geboren 1964 in Oberösterreich, Studium Geschichte, Psychologie, Pädagogik. Ab 1989 freie Schauspielerin u.a. am Theater Phönix, Stadttheater Klagenfurt und am Theater der Jugend. Filmengagements für "Indien", "Ameisenstraße", "Hinterholz 8", "Wanted", "Gelbe Kirschen", "Hundstage".
Martina Spitzer - Geboren 1962 in Salzburg, Mozarteum in Salzburg und Ausbildungen bei Bertl Mütter/Wien, Enrico Grazioli/Cecina, Italien, Jurij Alschitz/Moskau, Lorna Marshall/London. 1987-1999 ist sie Ensemblemitglied am Toihaus/Salzburg.
Ruth Klüger - Geboren 1931 in Wien. Sie erlebt hier die ersten Kriegsjahre und wird schließlich nacheinander in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Christianstadt verschleppt. Nach dem Krieg wandert sie in die USA aus und studiert dort Anglistik und germanistik. Sie lebt heute als Literaturwissenschaftlerin in Irvine/Kalifornien und hat einen zweiten Wohnsitz in Göttingen. weiter leben ist 1992 im Wallstein Verlag, Göttingen erschienen.


Es spielen: Maria Hofstätter und Martina Spitzer 
Regie: Nika Sommeregger
Bühnenfassung: Hubertus Zorell und Pete Belcher 
Ausstattung: Peter Ketturkat
Kostüme: Verena Vondrak

"Ruth Klügers großartige Jugenderinnerungen sind auch in der Bühnenfassung ein Erlebnis" (Die Presse) 
"ein eindringliches Stück Erzähltheater sehr sensibel inszeniert" (Kurier)
"Maria Hofstätter und Martina Spitzer gelingt es eine ganze Epoche durch die Augen dieses Wiener Mädchens lebendig werden zu lassen" (FAZ)
"Ruth Klügers Kindheitserinnerung weiterleben -eine Jugend gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Texten über den Holocaust. Die theatralische Umsetzung stellt daher eine ganz besondere Herausforderung dar, gerade weil der Text so außergewöhnlich gescheit und sensibel ist und in besonderer Weise Einsichten vermittelt. Die Autoren der Dramatisierung, die Regisseurin und die beiden Darstellerinnen haben dafür einen Weg gefunden, der dem Buch soweit als möglich gerecht wird. Ein Theaterabend, den man nicht vergisst" Peter Huemer, ORF

MARIA HOFSTÄTTER:
Geboren 1964 in Oberösterreich
seit 1983 als Schauspielerin tätig
5 Jahre Kabarett (u.a.mit Josef Hader)

ENGAGEMENTS:
Kabarett "Wahn und Witz"
Theater der Jugend, Wien
Theater Gruppe 80, Wien
Theater Phönix, Linz
Stadttheater Klagenfurt
Projekttheater Vorarlberg
Eigenproduktionen im Posthof Linz
Gastspiele in Österreich, Deutschland

MITWIRKUNG IN ÖSTERREICHISCHEN FILMEN:
"Indien" - Paul Harather
"Ameisenstrasse" - Michael Glawogger
"Kino im Kopf" - Michael Glawogger
"Hinterholz 8" - Harald Sicheritz
"wanted" - Harald Sicheritz
"Hundstage" - Ulrich Seidl

FERNSEHEN:
"Vorsicht Haderer" Ulrich Seidl
"Hader fürs Heim" Josef Hader