treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

RAMON VALLE

RAMON VALLE - KUBA:  PIANO mit  LiBER TORRiENTE timbales & OMAR RODRIGUEZ CALVO bass

….Seine Technik ist makellos, sauber, kann kleinste Nuancen fein herausarbeiten. (Jazzethik)
..Valle verbindet komplexe Rythmen mit melodischer Schonheit..' (Jazzpodium)
… Den Namen Ramón Valle sollte man sich merken, denn er ist auf dem besten Weg ein Grosser des internationalen Jazz zu werden... (Rheinischer Merkur)

RAMON VALLE piano
OMAR CALVO RODRIGUEZ bass
LIBER TORRIENTE drums

Ramón Valle, geboren und aufgewachsen in Kuba - und  seine kubanischen Wurzeln sind deutlich zu hören, doch bilden sie nie die Basis seiner Stücke. "Ich bin ein kubanischer Musiker, der in die Kategorie 'Jazz' fällt, aber meine Musik berührt auch viele andere Genres. Manchmal fühle ich mich wie ein Troubadour, weil ich Geschichten erzähle, ohne Worte zu benutzen", so Valle. Der Kubaner verzaubert das Publikum regelrecht mit seinem Charisma und seiner authentischen Ausdrucksweise. Die Beziehung zu seinem Klavier ist nahezu eine körperliche, und seine Geschichten, die er mit der Musik erzählt, ergreifen die Zuhörer vom ersten Augenblick an.

Auch die beiden anderen Musiker des Trios sind gebürtige Kubaner, die ebenfalls beide in Kuba Musik studierten.
Omar Rodriguez Calvo zog 1994 nach Hamburg und spielte in den letzten 11 Jahren mit Joe Gallardo, Nils Landgren, Roy Hargrove, Mike Stern, und ist der heimliche Star des Martin Tingvall Trios.
Liber Torriente ist ein großer Virtuose am Schlagzeug und den Timbales, dem kubanischen Trommelpaar. Er ist einer der populärsten Drummer der holländischen Jazz-Szene.


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ACT PRESSEANKÜNDIGUNG:

Ramón Valle
Danza Negra - Ramón Valle Plays Ernesto Lecuona

Wer sich in der kubanischen Musikwelt auf Entdeckungsreise begibt - möglichwerweise angeregt durch den Erfolg des "Buena Vista Social Club" - wird früher oder später auf den Namen Ernesto Lecuono stoßen. Unweigerlich, denn der 1895 in einem Vorort von Havanna geborene Klaviervirtuose und Komponist war für das Kuba der Ära vor Castro das, was Duke Ellington für die amerikanische Kultur und Antonio Carlos Jobim für Brasilien bedeuten - ein Komponist und Musiker, dem es auf einzigartige Weise gelang, dem Geist und der Seele Kubas, mit seinerkomplexen multi-kulturellen Gesellschaft und seinem reichen musikalischen Erbe, Ausdruck zu verleihen.

Ernesto Lecuono, ein musikalisches Wunderkind, erhielt bereits mit drei Jahren Klavierunterricht. Mit 14 Jahren begann er am Konservatorium zu studieren, das er drei Jahre später mit der höchsten Auszeichnung als Konzertpianist verließ. Nach seinem internationalen Debüt 1916 in New York ging Lecuono mehre Jahre lang auf Tournee bis er sich Mitte der 20-er Jahre verstärkt dem Komponieren widmete.  Als einer der wichtigsten Persönlichkeiten der kubanischen Musik und Kultur war Lecuono Mitbegründer mehrerer wichtiger Orchester (u. a. des "Orquesta de La Habana") und Kulturattaché Kubas in den USA. Bei seinem Tod 1963 hinterließ er ein umfangreiches kompositorisches Werk: 176 Soloklavierstücke, 406 Lieder und 37 Orchesterwerke, von Zarzuelas - der traditionellen spanischen Oper - über Operetten und Revuen bis hin zu Ballettkompositionen und Filmmusiken, von denen eine (die Musik zu "Always In My Heart") 1942 sogar für einen Oscar nominiert wurde. Vier seiner Kompositionen zählen bis heute zu den einprägsamsten Melodien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: "Malagueña", "Andalucia", "Siboney" und "Siempre En Mi Corazon".

Für eine moderne, zeitgenössisch jazzige Ausdeutung von zehn Kompositionen Ernesto Lecuonos - darunter vier aus dessen berühmter andalusischer Suite - bringt Ramón Valle (geb. 1964) die besten Voraussetzungen mit. Wie Lecuono ist Valle klassisch ausgebildeter Pianist. Und wie viele seiner kubanischen Kollegen, die in den letzten Jahren für Aufsehen sorgten - etwa Gonzalo Rubalcaba - verfügt Valle über eine atemberaubende Technik, einen hochdifferenzierten Anschlag und einen unverkennbar individuellen Stil, mit dem der seit 1998 in Europa lebende Kubaner seine frühen Jazz-Einflüsse - von amerikanischen Pianisten über kubanische Künstler wie Chucho Valdes, den bekanntesten Jazz-Pianisten Kubas - bereits weit hinter sich gelassen hat.

"Danza Negra" - das ist zunächst einmal Ramón Valle’s respektvolle, kenntnisreiche Annäherung an die Musik Ernesto Lecuonos. Aber Valle wäre kein Jazzmusiker, wenn er sich bei dieser Einspielung darauf beschränkt hätte, sich mit reinen Cover-Versionen vor Lecuono - und damit vor der musikalischen Essenz Kubas - zu verbeugen. Valle legt mit "Danza Negra" eine nahtlose Verknüpfung kubanischen Musikerbes mit zeitgenössischen Jazz-Klängen vor. Sein Blick auf Ernesto Lecuono ist jazzig ausdeutend und zugleich ein Blick in die Vergangenheit wie die Zukunft.

Valle’s exzellente Arrangements wahren eindrucksvoll die Balance zwischen den Themen und Melodien Ernesto Leuonos, einem Ensemblespiel, in dem Valles Quintett immer wieder wie eine kleine, kompakte Big-Band klingt, und inspirierten Soli, mit denen die Musiker aus der strengen Form ausbrechen, um zu Momenten größter Jazz-Intensität zu finden - bevor sie sich abschließend wieder in Lecuonos melodiöse und exotisch farbenreiche Kompositionen einfinden.

Rhythmisch ist "Danza Negra" ein Fest der Metamorphosen, bei dem sich kubanische Rhythmen unmerklich oder auch ganz plötzlich in offene, moderne Jazz-Rhythmen verwandeln und umgekehrt.
"Danza Negra" wird gleichermaßen die Aficionados kubanischer Musik und des Jazz ansprechen und hoffentlich auch das Interesse an Ernesto Lecuono, einem der ganz Großen der kubanischen Musik, wachrütteln.