treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

SKATALITES

DIE VÄTER DES SKA - DIE GROSZVÄTER DES REGGAE

"Was der Buena Vista Social Club für Kuba sind die Skatalites für Jamaika"
Die Skatalites sind eine wahre Legende, die ihresgleichen sucht und noch immer jeglichem Vergleich standhält.
Ohne die Skatalites wäre der Reggae sicherlich nicht denkbar gewesen und in ihren Konzerten führen sie uns auf leichten Füßen wieder zurück zu dessen Wurzeln.

Die Skatalites sind die erste und unerreichte der original jamaikanischen Ska-Bands. Neben ihrem ansehnlichen Schaffensdrang, dem über 200 eigene Kompositionen sowie an die 1.000 veröffentlichte Songs entsprangen, begleiten sie ausnahmslos die 'ganz Großen' Jamaikas live und im Studio: Die frühen Wailers und Bob Marley, Toots & the Maytals, Delroy Wilson, Desmond Dekker, Laurel Aitken. Produziert von 'Sir Coxsone' Dodd, treffen sich die Skatalites im legendären Studio One zu Sessions. Das war bereits Ende 1962. Die meisten Mitglieder bleiben sich von da an über 40 Jahre lang treu.

Im Sommer 1983 reformieren sich die Skatalites: Sie räumen beim 'Reggae Sunsplash' Festival in Montego Bay/Jamaika und London ab, treten wenig später in New York mit Jazzkönigen wie Arthur Blythe, Steve Turre und Charlie Palmieri als Gaststars auf und betreten zum ersten Mal seit Mitte der Sechziger wieder gemeinsam ein Studio. Die Skatalites hatten sich nicht nur von den alten Zeiten zu erzählen, sondern die Köpfe voll mit brandneuem Material!

Ihr für die 90er Jahre gesetztes Ziel, durch die ganze Welt zu touren, ist schnell erreicht. In den letzten Jahren sind die Skatalites neben ihren Club-Auftritten auf fast allen großen Festivals Europas anzutreffen. Unter anderem spielen sie beim Summerjam (Köln), dem Respect Festival (Prag), Gurtenfestival (Bern), Dour Festival (Belgien), Pohoda Festival (Trencin) und Sziget Festival (Budapest).

2004 feiern die Altväters des Ska ihr 40jähriges Bühnenjubiläum und skanken dabei immer noch dass die Sohle brennt. Konzerte in Japan, USA, Frankreich, Jamaika, Deutschland - allerorts haben sich die Urväter dieses Stils wieder beliebt und unentbehrlich gemacht. Frenetischer Beifall überall, von Jazz- und Skafans gleichermaßen. Besonderes Highlight im Rahmen eines Skatalites-Gigs ist der Auftritte von Doreen Shaffer, der First Lady des authentischen Jamaika-Ska.

„Die Wahrheit über Ska ist: man braucht diesen Bass und dieses Schlagzeug, Lloyd (Knibb) und mich und man hat Ska.“ (Lloyd Brevett)


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"Da werd’ ich doch gleich zu Beginn ein wenig nostalgisch, denn vor ca. 10 Jahren wurde ich zu einem Konzert der Skatalites in der Hamburger Fabrik mitgenommen, ohne – das gestehe ich offen – jemals etwas von ihnen gehört zu haben. Wie so viele Menschen war mein Begriff von Reggae auf wenige bekannte Namen reduziert, Bob Marley gehörte selbstverständlich dazu. Ich sollte an dem Abend also überrascht werden! Die Skatalites eroberten mein Herz im Nu, brachten in Millisekunden den ganzen Saal zum Skanken und trieben nicht nur mir ein Grinsen ins Gesicht. Die Herren plus Dame waren, meist trotz hohen Alters, super vital und mitreißend. Ska ist und bleibt nun mal eine phantastische Musik für Konzerte!
Gerade diese Liveatmosphäre konnte nun auf Vinyl und CD gebannt werden. Allerdings ohne applaudierende, und vor Begeisterung kreischende Zuschauer, denn das Album wurde live im Studio eingespielt. Overdubs wurden dabei, so versichert es der Beipackzettel, nur sehr wenige benutzt.
Die Mitglieder der Band spielten also gleichzeitig mit der ihnen eigenen Spontaneität, welche gerade den jazzigen Improvisationen ihre Würze verleiht. Dabei wurden in den Davout Studios etliche historische jamaikanische Riddims neu eingespielt, wie etwa der „African Beat“ und der „Rockfort Rock“. Hinzu kommen zwei neue Stücke, „Lester’s Mood“ und „Glory To The Sound“, die ebenfalls zu Klassikern werden dürften. Einmal in Schwung gekommen, wagten sie sich auch an eine Interpretation des Klassikers „Pata Pata“ von Myriam Makeba. Ihr „Skata Skata“ reicht dabei jedoch nicht an die Vorlage heran und, ehrlich gesagt, handelt es sich hierbei aus meiner Sicht um den einzigen schwachen Titel des neuen Albums.
Wunderbar wird es, wenn sich Doreen Schaffer bei drei Titeln ans Mikrophon begibt und (z.B. bei „When I Fall In Love“) herzerwärmend den Rocksteady wieder auferstehen lässt.
Ohne die Skatalites wäre der Reggae sicherlich nicht denkbar gewesen und mit „From Paris With Love“ liefern sie nicht nur ein hervorragendes Ska-Album ab, sondern führen den Hörer/die Hörerin auf leichten Füßen zurück zu den Wurzeln."